
Vogtlandglocke
Bereits im Jahre 1977, also 12 Jahre vor dem Fall der innerdeutschen Grenze, erhielt die in Feilitzsch neu errichtete Verbandshauptschule die Bezeichnung „Volksschule Bayerisches Vogtland“. Mit dieser Namensgebung bekundeten die Gemeinderäte aus Feilitzsch, Gattendorf, Töpen und Trogen ihr Streben nach Wiedervereinigung. Dabei brachten sie auch besonders die Zugehörigkeit des fränkischen Gebietsteiles zum Vogtland jenseits des damals bestehenden eisernen Vorhanges zum Ausdruck.
In der Dorfkirche zu Trogen wurde 1987 ein neues Glockengeläut installiert. Dies war erforderlich, weil eine der beiden bisher vorhandenen Glocken Schäden zeigte. Das Geläut war nach dem 1. Weltkrieg installiert worden.
Nach Abhängung erhielt die Gemeinde Feilitzsch eine der beiden Exemplare von der evang. Kirchengemeinde Trogen übereignet. Im Zuge der Sanierung des Rathausplatzes legte der Gemeinderat Feilitzsch den Bau eines hölzernen Glockenstuhles für dieses übergebene Stück fest. Die Fertigung erfolgte nach den Plänen des Malers, Grafikers und Heimatforschers Karl Bedal aus Hof. Nach dessen Erkenntnissen waren Glockenstühle dieser Art im späten Mittelalter auch im Bereich des fränkischen Vogtlandes nachweisbar.
Die Fertigstellung dieses Glockenstuhles fiel in die Zeit der Grenzöffnung, so dass es für den Gemeinderat Feilitzsch außer Frage stand, dieser Glocke an Ihrem neuen Standort in der Ortsmitte von Feilitzsch den Namen „Vogtlandglocke“ zu geben. Im Rahmen einer großen Wiedervereinigungsfeier am 3. Oktober 1990 mit Partnergemeinden aus dem sächsischen Vogtland und unter Teilnahme vieler Ehrengäste und Bürger aus den beiden Nachbarländern Bayern und Sachsen erfolgte die feierliche Widmung der „Vogtlandglocke“. Damit fand der sehnsüchtig gehegte Wunsch nach Wiedervereinigung des Vaterlandes und somit auch des Vogtlandes endlich Erfüllung.